SiSanien war ein kleiner Staat irgendwo im Osten der Republik
DeutschLand. Im
HauptStaedtchen von
SiSanien lebte
TrueMan. Er hatte sich eine bürgerliche Existenz gegeben. Sein Haus befand sich in schöner Hanglage an einem Fluss, der mächtig und gemächlich vor sich hin strömte und nur selten über die Ufer trat. Er hatte eine Frau gefreit und ihr ein Kind gezeugt. Im grossen und Ganzen liebten sie sich, waren sich aber auch nicht sonderlich böse, wenn er seiner Passion für lange Blondinenschenkel nachging und sie sich ihren
FitnessTrainer'n hingab. Mit seinen 40 Jahren konnte man ihn als überdurchschnittlich, aber nicht ausserordentlich
ErFolg'reich beschreiben. Er hatte sich auf die üblichen Zirkelchen eingelassen und pflegte gute Verbindungen in die Schlüsselpositionen seines
HauptStaedtchen's. Den dort vorherrschenden ästhetischen
WerteWelt'en des vorletzten Jahrhunderts begegnete er mit Süffisanz und innerer Distanz. Nie jedoch verlor er seinen Blick für Intelligenz, Macht und Strategie aus den Augen. Auf seinem
BankKonto hatte sich ein ganz stattliches
VerMoegen angesammelt und er beherrschte die Sprachen der Bilanzen und Renditen. Mit seinem weinroten
MindCls fuhr er morgens aus seiner Garage, winkte Mutter und Kind zu und glitt in moderatem Tempo zur Firma, die er die letzten 10 Jahre aufgebaut hatte. Knapp über 30 Menschen nannte er dort seine Mitarbeiter. Er hatte sein Leben in eine erstaunliche
BaLance gebracht. So gut austariert, dass immer noch Platz blieb für mehr. Er hatte gut 80% seiner
EnErgie gegeben und jonglierte präzise mit
ChecksAndBalances in seinem Kopf. Aber da war noch etwas anderes.
ProGnose'n. Etwa
AnnoDomini2000 herum war ihm in
LonDon am
KingsCross das Buch
AgeOfSpiritualMachines in die Finger gefallen. Es war mitten in der heissen Zeit, als er ziemlich ernsthaft einen
BoersenGang für sein
UnterNehmen plante. Dann hatte er begonnen, in diesem Buch zu lesen. Dabei zog ihn etwas in seinen Bann. Nebenher begann er Notizen festzuhalten. Anfangs als ein
TotHolz-
TageBuch, später als ein Netz aus
HyperText-Notizen. Als er all dies aufsummierte und übereinander legte, schien sich sein weiteres Leben überraschend in eine andere Richtung zu bewegen. Früher hätte er wohl gesagt: sein "restliches" Leben. Jetzt wurde das seinem
LebensEntwurf zugrunde liegende Gleichungssystem
ComPlex. Sprichwörtlich schien es sich um eine imaginäre Dimension auszuweiten. Sicher war da die
VerAntwortung für das Kind, und die bürgerlichen Bequemlichkeiten, deren Ausprängungen er zum Beispiel in Form von ergonomischen Ledersitzen schneller Autos durchaus liebgewonnen hatte. Aber dann schien etwas aufzudämmern, das er bislang noch nicht auf seinem Radar gehabt zu haben schien. Er konnte ohne mit der Wimper zu zucken Systemdiagramme an eine Tafel skizzieren, auf deren Grundlage fortan Milliarden von Datensätzen in den Datenbanken seiner Kunden neu organisiert würden. Aber all das war bislang "aussen". Ein grosser Teil seiner Bemühungen bestand bisher darin, zu
VerSteh'en wie die Welt funktionierte. Aber jetzt kehrte sich dies
RadiKal um. Jetzt ging es darum, zu
VerSteh'en, wie er selbst funktionierte. In einem wohl abgeschotteten Bereich begann er mit Experimenten.
AnFang's waren es
GedankenSpiel'e. Meditationen.
ReneDescartes war nicht weit. Symbolische Repräsentation von
BeWusst'seinsinhalten. Er begann, eine Karte zu entwerfen mit
BeDeut'ungen, die sich in seinem Kopf befanden. Nach der statischen Modellierung der
WeltImKopf mit ihren Dingen und Beziehungen widmete er sich den Kausalitäten und Prozessen. Jetzt war plötzlich die
HierarchyOfNeeds kein
AbsTra'ktes
ConCept mehr, sondern ein konkretes Modul in seinem
TuringIch. Die Meditationen wurden tiefer und präziser. Anders als seine bisherigen Methoden beim Entwurf von
SoftWare waren diese Meditationen immer streng Ich-zentriert. Bis dann das Ich zunehmend verschwand. Er wählte eine
ZweiGleiseStrategie: Wie ein Koordinatensystem
ComPlex'er Zahlen musste er sich
SynChron in realer und imaginärer Dimension bewegen. Die reale Dimension war selbsterklärend:
ErFolg,
VerMoegen etc. Die imaginäre Dimension war spannender: Hier musste er die idealisierten
ArcheTyp'en entwerfen, aus denen sich erst reale Ziele,
ProJekt'e und Aktionen ergaben.